Diskussionsabend Frauenrechte in Oststeinbek

Gemeinsam mit der SPD Oststeinbek lud meine Kollegin Dr. Nina Scheer am Donnerstag, den 13. Juni 2019, in den Bürgersaal Oststeinbek zu einem öffentlichen Diskussionsabend  ein. Nach der Begrüßung durch die Oststeinbeker SPD-Ortsvereinsvorsitzende Irene Kastner führte Nina Scheer in das Thema 'Frauenrechte 2019' ein.

Foto v. l. n. r.: Heide Harris, Sönke Rix, Nina Scheer, Irene Kastner Bild: Büro Scheer

Dabei benannte sie unter anderem die noch bis heute bestehende Lohndifferenz von über 20 Prozent, einen heute nur bei 30,7 Prozent liegenden Frauenanteil an den Abgeordneten des Deutschen Bundestages (während die SPD-Bundestagsfraktion zu 42 Prozent weiblich ist, kommen CDU/CSU gerade einmal auf 20 und die AfD auf 11 Prozent) sowie die erschreckend hohe Anzahl an Gewalttaten an Frauen. Wenn in Deutschland im Jahr 2017 allein 69.000 Körperverletzungen gegen Frauen angezeigt wurden, es zu 364 Tötungsdelikten an Frauen kam und dies dennoch gesellschaftlich kein großes Thema ist, haben wir dringenden – auch politischen – Handlungsbedarf! So bedarf es zum Beispiel deutlich mehr verfügbarer Frauenhaus-Plätze. In Deutschland existieren gerade einmal 350 Frauenhäuser, hinzu kommen etwa 800 Beratungsstellen. Hier ist allerdings mit Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey ein Anfang gemacht: Sowohl durch erste weitergehende Förderungen in Höhe von 5 Millionen Euro als auch die Einrichtung eines runden Tisches.

Ich habe insbesondere auf regionale Unterschiede im Selbstverständnis der Gleichberechtigung von Frauen hingewiesen. So gab es in Schleswig-Holstein mit Gisela Böhrk die erste Frauenministerin und mit Heide Simonis sogar die bundesweit erste Ministerpräsidentin. Hierbei und auch historisch betrachtet sind die Sozialdemokraten für Frauenrechte immer die treibende Kraft gewesen – begonnen mit dem sich in diesem Jahr zum hundertsten Mal jährenden Frauenwahlrecht. Ein zentraler Hebel für die Gleichstellung der Frau ist bis heute der Zugang zum Beruf, der durch ausreichende frühkindliche Bildungseinrichtungen sicherzustellen ist. Dies bleibt eine stetige Aufgabe.

Im Rahmen der sich anschließenden Diskussion wurden auch persönliche Erfahrungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ausgetauscht. So wurden die Eindrücke einer politisch aktiven Teilnehmerin bestätigt, wonach in Diskussionen Wortbeiträge von Frauen leicht untergingen, wenn sie dann aber von Männern gleichlautend vorgetragen würden, Zuspruch erhielten.