Besuch verschiedener Bundeswehrstandorte in Schleswig-Holstein

Ich besuche regelmäßig verschiedene Standorte der Bundeswehr, um über die aktuelle Situation vor Ort zu sprechen. Als Fachmann hat mich der Verteidigungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Fritz Felgentreu, begleitet.

Bild: Team Rix

Mein Kollege Dr. Fritz Felgentreu, verteidigungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, und ich haben in meinem Wahlkreis verschiedene Standorte der Bundeswehr besucht. Ich versuche regelmäßig die Standorte zu besuchen, um mir ein Bild der aktuellen Lage vor Ort zu verschaffen und mit den Menschen zu sprechen, die im Auftrag unseres Parlaments zu Auslandseinsätzen entsandt werden. Überall in Deutschland stehen Standorte zur Disposition, was eine große Belastung für die Soldatinnen und Soldaten, die zivilen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und deren Angehörige und für die betroffenen Regionen darstellt. Deshalb ist es mir sehr wichtig, die Standorte in meinem Wahlkreis zu erhalten.

Alt Duvenstedt/Hohn
Angefangen haben wir in Alt Duvenstedt beim Lufttransportgeschwader. Dieser Standort soll ab Dezember 2021 zusätzlich auch vom Seebatillon des Standorts Eckernförde genutzt werden. Im Gegenzug dafür werden seit Jahren sowohl die Anzahl der Auszubildenden und Mitarbeiter als auch der Ausstattung für die Luftwaffe selbst heruntergefahren, sodass es weniger Flugzeuge und Flugstunden gibt. Eine solche Doppelnutzung verhindert die Schließung des Standortes und erweitert die Möglichkeiten. Diese Einheit der Bundeswehr ist unter anderem für den Lufttransport von Ausrüstung, Patienten oder die Evakuierung von Personen im Ausland verantwortlich. Beim Gespräch mit mehreren Offizieren, die selbst regelmäßig vor Ort sind, zeigten sich auch Probleme bei der Umsetzung einzelner Vorgänge. Durch die Verringerung der Mittel ist es schwieriger, in ungeplanten Situationen Einsatzkräfte vor Ort zu unterstützen, sodass eine genauere Planung und eine strategische Ausrichtung sehr wichtig sind.

GFD
Beim Besuch der Bundeswehr in Alt Duvenstedt bot es sich natürlich an, auch die Gesellschaft für Flugzieldarstellung (GFD) zu besuchen. Die GFD ist eine Tochterfirma von AIRBUS, die als Hauptpartner der Bundeswehr auf den Bau von Learjets spezialisiert ist und durch Flugsimulationen und moderne Technik die Luftwaffe unterstützt. Der Sitz dieses Unternehmens in meinem Wahlkreis ist eine große Bereicherung, da aktuell etwa 120 Mitarbeiter in Hohn beschäftigt sind. Zudem sind die Gegebenheiten vor Ort gut, weil Hohn große Flugbahnen und eine weite Fläche für Flugübungen bietet.

Kropp/Jagel
Der dritte Stopp war beim Taktischen Luftwaffengeschwader 51 „Immelmann“ in Kropp. Im Gegensatz zu Alt Duvenstedt ist dieser Standort der einzige fliegende Verband der Luftwaffe, der sowohl bemannte als auch unbemannte Kampfflugzeuge einsetzt, um aus der Luft Aufklärung und Überwachung zu betreiben, Ziele zu erfassen und das Niederhalten der gegnerischen bodengebundenen Luftverteidigung zu gewährleisten. Eines der Einsatzgebiete ist Mali, wo die Soldatinnen und Soldaten teilweise bis zu sechs Monate am Stück verbringen. Mir ist in solchen Fällen besonders wichtig, dass die Familien und Angehörigen, die in Deutschland zurückbleiben, gut versorgt sind. Durch den ständigen Wandel in der Bundeswehr müssen an allen Standorten genügend Kindergärten und Schulen vorhanden sein. Seit 2005 unterstützt das Geschwader auch „Seekriegsführung aus der Luft“.

Marineunterstützungskommando Eckernförde
Die letzte Station war der Besuch in meiner Heimatstadt Eckernförde. Dort ist einer der insgesamt 14 Standorte des Marineunterstützungskommandos (MUKdo) in Deutschland. Dort haben Fritz Felgentreu und ich uns mit Kommandeuren, Vertretern der Personalräte und Vertrauenspersonen des Standortes unterhalten. Nach den anderen Besuchen musste ich auch hier feststellen: Es gibt vor allem Probleme mit den Unterkünften für Soldatinnen und Soldaten und bei bürokratischen Vorgängen. Die Lösung hierfür wäre eine zentrale Bundeswehrverwaltung, die sich auf den Bau von Gebäuden speziell für die Bundeswehr konzentriert. So könnten Einrichtungen wie Kasernen, Schwimmhallen oder Standortschießanlagen direkt über eine Stelle geplant und umgesetzt werden. Für die private Wohnsituation würde über diese Verwaltung die Regelung des Baus von Dienstwohnungen gesteuert werden, um die Versetzung zu anderen Standorten zu vereinfachen und vor Ort eine Unterstützung für neue Mitarbeiter zu gewährleisten. Denn nicht nur beim Thema Planung und Bau von Gebäuden zeigt sich, dass die bürokratischen Hürden für die Abläufe vieles erschweren. Die Materialbestellung gestaltet sich schon bei einer einfachen Fahne schwierig, und die Dienstwege sind bei vielen Vorgängen einfach zu lang. Ich spreche mich klar dafür aus, für viele Abläufe ein einfacheres Prozedere zu nutzen und den Kommandeuren wieder mehr Verantwortung zu übergeben. Denn diese Menschen sitzen direkt vor Ort und haben oft einen besseren Überblick über nötige Anschaffungen. Durch den Zuwachs bei der Truppe werden auch mehr Stellen in Behörden benötigt, die sich um das Personalmanagement kümmern und administrative Aufgaben übernehmen. Hier muss der Bund mehr Arbeitsplätze schaffen und die Ausbildung in diesen Bereichen fördern.