Besuch Landwirtschaftsbetrieb Sievers

In meinem Wahlkreis haben mich mehrere Landwirtinnen und Landwirte eingeladen, um mir ihren Betrieb zu zeigen und über Themen wie die Düngeverordnung und den Insektenschutz zu sprechen.

Bild: Team Rix

Ich habe den Milchbetrieb des Landwirtes Siem Sievers in Prinzenmoor besucht. Der Betrieb umfasst 350 Hektar für den Futteranbau und versorgt 570 Milchkühe, von denen jede 9600 Liter Milch pro Jahr gibt, sowie 350 weibliche Jungrinder. Jedes Jahr werden circa 25 Prozent der Tiere ausgetauscht und durch neue ersetzt. Der Hof ist familiengeführt und beschäftigt noch weitere sieben Mitarbeiter. Die produzierte Milch wird über das dänische Unternehmen Arla verarbeitet und vertrieben.

Bei dem Termin waren noch weitere Personen aus der Branche dabei. Nach einer Hofbesichtigung gab es einen intensiven Austausch. Die neue Düngeverordnung, die ab April 2020 in Kraft treten soll, beschäftigt die Landwirtinnen und Landwirte deutschlandweit. Die strengeren Auflagen für die Verwendung von Düngemitteln und die Vorgaben für die Verringerung der Nitratwerte sind für viele nur schwer umzusetzen und könnten den finanziellen Ruin für viele Höfe und Betriebe bedeuten. Kritisiert werden vor allem die Werte, die als Begründung für strengere Regelungen angeführt wurden. Legte man die Durchschnittswerte und nicht die Höchstwerte zugrunde, würden die Auflagen geringer ausfallen, so die Fachleute.

Der Milchpreis ist in den letzten Jahrzehnten nahezu gleich geblieben, die Ausgaben jedoch sind enorm gestiegen. Die beruflichen Perspektiven in der Landwirtschaft verlieren somit an Attraktivität für junge Menschen. Gerade für die Kinder aus landwirtschaftlichen Familien wird die Branche immer unrentabler.

Auch der Insektenschutz bzw. das Schwinden der Arten wird oft mit dem Einsatz von Unkrautvernichtungsmitteln wie Glyphosat in Verbindung gesetzt. Faktisch sind seit 1989 bis heute über 75 Prozent der Insekten in Deutschland verschwunden. Die genaue Ursache ist bisher umstritten, da sowohl in Gegenden mit viel landwirtschaftlicher Nutzung als auch in bewaldeten Gebieten ein ähnlicher Schwund festgestellt werden konnte.

Grundsätzlich ist es ein Problem für die Landwirtschaft, zwar internationalen Marktbedingungen standhalten zu müssen, aber nationalen Regulierungen einhalten zu müssen. Mehr europäische und weltweite und weniger nationale Standards wären daher sinnvoll.

Mir ist der Austausch mit den Landwirten in meinem Wahlkreis wichtig, da Schleswig-Holstein ein Agrarland ist und auch hier die Demonstrationen der letzten Monate Eindruck hinterlassen haben. Ich möchte die Anliegen und Probleme vor Ort mit nach Berlin nehmen und dort zur Sprache bringen.