Die Duborg-Skolen in Flensburg ist eine Gemeinschaftsschule mit gymnasialer Oberstufe für die dänische Minderheit in Schleswig-Holstein, die über 540 Schülerinnen und Schüler besuchen. Ich habe dort heute mit dem wirtschaftspolitischen Kurs der 13. Stufe über die aktuelle politische Lage gesprochen. Als beratendes Mitglied im Ausschuss Dänische Minderheit ist ein solcher Austausch immer wichtig. Es freut mich immer wieder, dass so viele junge Menschen sich für meine Arbeit in Berlin und den Wahlkreisen interessieren.
Solche Besuche sind auch eine gute Gelegenheit, mit Vorurteilen aufzuräumen, die sich hartnäckig halten. Beispielsweise werde ich oft nach dem Fraktionszwang gefragt und ob ich immer so stimmen würde, wie es die Fraktion vorgibt. Die Antwort darauf ist natürlich nein. Denn als Abgeordneter bin ich gemäß Artikel 38 Absatz 1 Satz 2 GG nur meinem Gewissen unterworfen. Wenn ich bei bestimmten Themen nicht mit dem Rest meiner Fraktion einig bin, stimme ich auch dagegen. Das kommt natürlich nicht sehr oft vor, aber beispielsweise beim Familiennachzug von Flüchtlingen kann ich als Familienpolitischer Sprecher nicht dafür stimmen, geflüchteten Menschen den Nachzug ihrer Familien und Kinder zu verweigern.
Junge Menschen sind oft noch etwas stärker auf ihre Meinung fixiert, und das ist auch gut so. Dennoch habe ich mit den Jahren in der Politik gelernt, dass Kompromisse notwendig und wichtig sind, um demokratische Prozesse voranzutreiben und etwas zu bewegen. In der Politik braucht man immer Mehrheiten, und da muss man auch akzeptieren, wenn die Mehrheiten der eigenen Meinung nicht immer entsprechen.
Ein großer Punkt für die Schülerinnen und Schüler war die Mobilität. Ich persönlich würde mir einen kostenfreien ÖPNV für alle unter 18 Jahren wünschen. Gerade in einem Flächenland wie Schleswig-Holstein sind die Menschen auf eine gute Anbindung und schnelle Verbindungen angewiesen. Wir wollen langfristig den Individualverkehr senken und die Nutzung von Bussen und Bahnen fördern.