Hallo,
dieses wird nun mein März-Update und gleichzeitig leider schon der letzte Eintrag in dieser „Blog- Reihe“ sein.
Anfang März wurde nun Corona auch in den USA immer mehr thematisiert. Anfangs haben viele Menschen dies nicht ernst genommen, und Schüler haben sogar Witze darüber gemacht, dass sie alle schulfrei haben wollen. Wir hatten dann letzten Endes bis Mitte März regulär Unterricht. Ich bin Anfang März noch in den Botanischen Garten von Atlanta gefahren, was eine schöne Erfahrung war. Dort hatte man noch nichts von der Pandemie bemerkt außerhalb der Nachrichten. Allgemein wurde es dann doch immer mehr thematisiert, vor allem weil in Georgia die ersten Fälle aus Atlanta kamen, und später sogar unser Nachbarschuldistrikt die Schulen geschlossen hat wegen Corona- Fällen. Es ging dann soweit, dass ich mich kaum noch mit meinen Freunden treffen konnte. Dadurch, dass sich die Situation immer mehr verschärfte, hat sich der Deutsche Bundestag am 9. März dazu entschlossen, dass die Schüler, die gerne nach Hause fliegen wollen, es ohne Schwierigkeiten machen können. Ich hatte mich klar dagegen entschieden, das Jahr freiwillig zu beenden, jedoch hat sich dies durch das Statement von Präsident Trump sehr schnell geändert.
Am 13. März habe ich morgens die Nachricht erhalten, dass mein Austauschprogramm vorzeitig beendet wird. Dies hatte erst einmal sehr viel Drama und Unverständnis bei vielen Austauschschülern ausgelöst. Da es erst hieß, dass alle innerhalb der nächsten Tage zurück in Deutschland sein sollen, habe ich meinen ganzen Lehrern und Freunden in der Schule Bescheid gegeben. Meine Freunde und ich sind daher am selben Tag noch zusammen Pizza essen gegangen. Am nächsten Tag habe ich dann alles Organisatorische erledigt und habe auch meine Informationen bekommen wann ich fliege. Glücklicherweise hatte ich noch eine weitere Woche Zeit. In dieser Woche habe ich mich leider nur mit zwei Freunden treffen können und konnte noch ein letztes Mal zum Stall fahren und reiten. Meine anderen Freunde durften zu dem Zeitpunkt kaum mehr aus dem Haus gehen. Somit habe ich die letzten Tage mit meiner Familie verbracht.
Ich bin dieselbe Flugroute zurückgeflogen, die ich auch in die USA geflogen bin. Also bin ich erst nach Washington, D.C. geflogen, und habe mich dort mit meiner Reisegruppe getroffen. Ich traf dort auf viele alte Freunde von der Vorbereitungstagung. Anschließend ging es nach Frankfurt und dann mit sieben Stunden Umsteigezeit nach Hamburg, wo mich meine Familie schon erwartet hat. Der ganze Flug ging ohne Probleme, und selbst das Einreisen hat ohne irgendwelche Checks geklappt.
Nun bin ich schon einige Wochen zurück. Anfangs habe ich immer automatisch angefangen auf Englisch zu reden oder deutsche Wörter englisch auszusprechen. Nach einer Weile habe ich mich wieder daran gewöhnt, Deutsch zu sprechen. Da ich die ersten zwei Wochen nach der Ankunft in Selbstquarantäne war, habe ich mich nicht mit anderen Freunden austauschen können.
Ich habe immer noch sehr guten Kontakt zu meiner (Gast-) Familie und zu zwei sehr guten Freunden dort. Wir telefonieren fast einmal die Woche.
Ich finde es sehr schade, dass mein Auslandsjahr so abrupt und schnell enden musste, vor allem, weil ich im März für eine Woche nach Kalifornien geflogen wäre und nun bei dem berühmten „Prom“ nicht dabei bin. Ich hatte noch sehr viele Aktivitäten geplant, aber ich habe das Beste aus der Situation gemacht und konnte viele Erfahrungen und Eindrücke sammeln. Man hätte keine bessere Gastfamilie für mich finden können, und ich freue mich schon auf den Tag, an dem wir uns alle wiedersehen können.
Ich hoffe, es hat Spaß gemacht, meine Reise in die USA zu verfolgen.
Liebe Grüße,
Melissa