Besuch im Jugend- und Kulturzentrum „Das Haus“

"Das Haus" ist schon seit Jahrzehnten Bestandteil des Eckernförder Kulturlebens. In Zeiten von Corona ist es dort ruhiger geworden. Mette Brix und ihr Team erzählten mir von ihren Erfahrungen.

Bild: Team Rix

Vor knapp einem halben Jahr habe ich „Das Haus“ in Eckernförde besucht, damals, um mit dem Jugendrat der Stadt zu sprechen. Im Zuge meiner Wahlkreisbesuche habe ich die Leiterin Mette Brix und ihr Team getroffen, die in hauptamtlicher Arbeit die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen vor Ort betreuen. Mette Brix begleitet die Arbeit seit Mai 2019, vorher war „Das Haus“ eine selbst verwaltete Institution. Doch die Zusammenarbeit mit den örtlichen Behörden gestaltet sich nicht immer einfach, wie sie erzählt. Es sei oft nicht klar definiert, wo die jeweiligen Zuständigkeiten lägen. Immer wieder würden sie über bürokratische Hürden oder fehlende Verantwortlichkeit stolpern.

„Das Haus“ ist seit mehreren Jahrzehnten ein Ort für Jugendliche und junge Erwachsene, um Billard zu spielen, Musik zu hören oder einfach gemeinsam Zeit zu verbringen. Die Klientel hat sich allerdings im Laufe der letzten Jahre geändert. Früher gingen viele Punks und Konzertgänger ein und aus, heute kommen die Jugendlichen oft aus problematischen Verhältnissen. Drogenkonsum, fehlende Perspektiven, häusliche Gewalt und Jugendobdachlosigkeit sind nur einige der Probleme. Mette Brix und ihr Team möchten sie unterstützen. Durch eine Vermischung des Kulturzentrums und der Jugendarbeit bleibt aber zu wenig Zeit, um sich intensiver mit den Jugendlichen zu beschäftigen.

Ich würde mir eine klare Trennung wünschen. Auf der einen Seite das Kulturzentrum mit dem Kino und für Veranstaltungen, auf der anderen Seite eine offene Kinder- und Jugendarbeit, auch Streetworker*innen, die aktiv den Kontakt zu den Jugendlichen suchen. Da das sonstige Angebot für Kinder und Jugendliche in Eckernförde leider sehr begrenzt ist, ist es umso wichtiger, Institutionen wie „Das Haus“ bestmöglich zu unterstützen und weiterhin einen attraktiven Ort zu gestalten, damit die Jugendlichen nicht an andere Plätze, wie den Strand oder die örtlichen Bushaltestellen, ausweichen müssen.

 

Bild: Team rix
Bild: Team Rix
Bild: Team Rix