Flensburg, Dialogtour, Galeria Karstadt Kaufhof

„Gekommen, um zu hören!“ – Solidarität mit Mitarbeiter*innen von Galeria Karstadt Kaufhof

Die Dialogtour der SPD Bundestagsfraktion steht unter dem Motto „Gekommen, um zu hören!“. Mottogetreu fasst die Tour besonders die Orte im Land ins Auge, an denen es zurzeit Redebedarf und Probleme gibt. Durch die drohende Schließung des Warenhauses Galeria Karstadt Kaufhof ist Flensburg zurzeit einer dieser Orte. 

Bild: Team Rix

Der Betriebsrat und die Mitarbeiter*innen des Kaufhauses sind seit Wochen auf den Beinen, um ihre Filiale von Galeria Karstadt Kaufhof zu erhalten. Am Stand der Dialogtour an der Flensburger Hafenspitze haben mich rund die Hälfte der 80 Mitarbeiter*innen besucht und mir ihr Anliegen und ihre Geschichten erzählt. 98 Prozent der Mitarbeiter*innen sind Frauen, der Großteil ist bereits mehrere Jahrzehnte im Unternehmen. Sie sind Expert*innen im Einzelhandel, die auch im Zuge der drohenden Filialschließung weiter engagiert ihrer Arbeit nachgehen. Ihre Sorgen sind vielfältig: Monate der Unsicherheit, Arbeitslosigkeit, prekäre neue Arbeitsverhältnisse. 

Justus Klebe, Vorsitzender des Flensburger Kreisverbands, und ich haben den Mitarbeiter*innen unsere Solidarität ausgesprochen. Justus Klebe und die Flensburger Genoss*innen kämpfen vor Ort für den Erhalt des Kaufhauses, sind zum Beispiel bezüglich der einfacheren Warenhaus-Anfahrt im Gespräch. Ich setze mich in der Bundespolitik für die Mitarbeiter*innen ein. 

Das Wichtigste zuerst: Die Filiale schreibt offensichtlich schwarze Zahlen, sie muss erhalten bleiben! An anderen Standorten konnte dies zum Beispiel durch Mietnachlässe erwirkt werden. Das Essener Management legt jedoch nicht offen, wer das Gebäude in Flensburg vermietet. Ich fordere hier mehr Transparenz. 

Sollte das Kaufhaus wirklich geschlossen werden, muss eine langfristig angelegte Transfergesellschaft gebildet werden, die Mitarbeiter*innen über das Jahresende hinaus unterstützt. Hier bedarf es gegebenenfalls auch der Unterstützung durch die Landesregierung und den Bund. Des Weiteren kann von den Mitarbeiter*innen nicht verlangt werden, sich für den Gang in die Transfergesellschaft zu entscheiden, bevor klar ist, was mit ihrem Standort und ihren Verträgen passiert, bevor sie eine Alternative kennen. 

Am Flensburger Hafen war die Schließung der Filiale von Galeria Karstadt Kaufhof das bestimmende Thema, aber auch Fragen zur Grundrente, zur Wehrpflicht oder zum Lobbyregister wurden diskutiert. Nicht nur mit mir, sondern auch mit Justus Klebe, Heiner Dunckel und den Flensburger Genoss*innen. Danke für eure Arbeit vor Ort! Besonders danken möchte ich auch den Bürger*innen und Mitarbeiter*innen von Galeria Karstadt Kaufhof – danke, dass ihr das Gespräch gesucht habt und ich kommen durfte, um zu hören!

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