Die gute Nachricht zuerst: Laut dem Wirtschaftskreis Eckernförde gehen die Eckernförder Gewerbetreibenden größtenteils davon aus, dass sie gut durch die Krise kommen, wenn die zugesagten Hilfen bzw. vor allem auch ihre Beantragung funktionieren. Eckhard Voß vom Wirtschaftskreis hat im Gespräch dafür plädiert, auch die Eigenverantwortung vor Ort zu stärken und „uns daran zu erinnern, dass wir es sind, die kurzfristig Dinge verändern können“. Zum Beispiel dadurch, lokal zu kaufen, Waren vorzubestellen und im Geschäft abzuholen. Tipps dazu finden Sie zum Beispiel hier.
Dierk Böckenholt vom Handelsverband Nord machte deutlich, dass ihm die aktuelle Lage in den Innenstädten Sorgen bereite. Wir müssen weiter daran arbeiten, bürokratische Hürden abzubauen, damit die vom Bund genau dafür vorgesehenen Gelder auch dem Handel vor Ort helfen. Noch wichtiger als die Diskussion über die Überbrückungshilfen sei laut Dierk Böckenholt jedoch eine Öffnungsperspektive. Ich sehe die Konferenz der Ministerpräsident*innen in der Pflicht, sich auf Eckpunkte für Perspektiven zu einigen. Dabei muss eine Orientierung an den Infektionszahlen für alle Bereiche gelten. Sowohl Einzelhandel als auch Hotellerie oder Gastronomie brauchen Planbarkeit. Für Öffnungen müssen u. a. Mitarbeiter*innen aus der Kurzarbeit zurückgeholt und Waren bestellt werden. „Es kann vier bis sechs Wochen dauern, bis der Laden wieder voll im Normalbetrieb ist“, so das Ehepaar von Waldthausen vom Kaufhaus Reico Eckernförde.
Auch für die Zeit nach der Krise brauchen wir Konzepte für die Zukunft unserer Innenstädte – denn eine Abwanderung in den Onlinehandel findet nicht erst seit der Corona-Krise statt. Anhand der Stadt Eckernförde, die mit ihrer Vielzahl an inhabergeführten Geschäften als positives Beispiel fungiert, möchte ich den Dialog über Perspektiven für unsere Innenstädte auch zukünftig fortsetzen. Vielen Dank für den Austausch!