„Dadurch, geimpft zu sein, fällt mir das Arbeiten mit Patient*innen deutlich leichter. Als Hautarzt ist man doch nah dran“, so schilderte Holger Weiß, Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten in Eckernförde, die Situation. Mehrere Gesprächsteilnehmer*innen hoben auch positiv hervor, dass ihre Mitarbeiter*innen in den Praxen nun geimpft seien. Ullrich Krug, Facharzt für Allgemeinmedizin aus Groß Vollstedt, hat jedoch zuvor bereits die Erfahrung machen müssen, wie es ist, wenn sich jemand aus dem eigenen Team bei einer infizierten Patientin ansteckt. Ein Branchenvergleich der BARMER zeigte kürzlich, dass Personen in Pflege-, Sozial- und medizinischen Berufen besonders häufig an COVID-19 erkranken. Infizierte Patient*innen kämen laut den Ärzt*innen aktuell vermehrt aus der Altersgruppe der 40- bis 60-Jährigen. „Dies sollte uns Sorgen bereiten“, so Ullrich Krug.
Den Weg hin zur Impfung bewerteten die teilnehmenden Ärzt*innen kritisch. Sie und ihr Personal haben den Impfstoff in einem Impfzentrum erhalten – und fehlten währenddessen in der eigenen Praxis. Wir waren uns einig, dass wir mit den Impfungen nur vorankommen, wenn wir die Arztpraxen zusätzlich einbeziehen, Ärzt*innen also auch selbst impfen können. Die Impfpriorisierung sollte dabei nicht aufgegeben, aber die Ärzt*innen auch mit Entscheidungskompetenzen ausgestattet werden.
Auch „die heilige Kuh der freien Ärzt*innenwahl“ haben wir in dem Gespräch thematisiert. Als SPD-Bundestagsfraktion setzen wir uns für die Stärkung von Hausärzt*innen ein. Die Ebenen
Primärärzt*in, Fachärzt*in und Spezialfachärzt*in müssen effizienter ineinandergreifen, um sowohl Patient*innen optimal zu versorgen als auch Ressourcen nicht unnötig zu blockieren. In der
großen Koalition mit der Union lassen sich diese Änderungen jedoch nicht umsetzen.
Vielen Dank, dass Sie sich alle neben dem Testen, Impfen, Behandeln und Versorgen die Zeit für das Gespräch genommen haben! Zum Abschluss fand meine Kollegin Sabine Dittmar noch einmal
die richtigen Worte: „Bleiben Sie alle gesund, wir brauchen Sie.“