Fraktion vor Ort digital: Mehr Zeit für Familien

Im Rahmen einer digitalen Veranstaltung der Reihe "Fraktion vor Ort" der SPD-Bundestagsfraktion habe ich mit meiner Kollegin Dr. Bärbel Kofler über die aktuelle Situation von Familien, Jugendlichen und Kindern gesprochen. Denn es ist wichtige Aufgabe der Sozialdemokratie, diese Zielgruppen im Alltag zu unterstützen.

Bild: Team Rix

Der Bund hat zu diesem Zweck verschiedene Gesetze verabschiedet. So haben wir den Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz und das Elterngeld mit der Elternzeit eingeführt und damit eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf erreicht. Außerdem haben wir das Gute-Kita-Gesetz beschlossen, um einen besseren Zugang zu Kitas und eine höhere Qualität zu erreichen. Und wir haben mit dem Starke-Familien-Gesetz die finanzielle Förderung, die Erhöhung und Ausweitung des Kinderzuschlags, das Kindergeld und das Bildungs- und Teilhabepaket von Familien gestärkt. 

In der Pandemie haben wir den Familien mit dem Kinderbonus finanziell geholfen. Auf dieser Politik wollen wir aufbauen und das Elterngeld bzw. die Elternzeit zu einer Familienzeit ausbauen. Dafür möchten wir vier Säulen nutzen: Bindungszeit, Elterngeld, Elterngeld akut und Familienpflegezeit. Dadurch könnten unter anderem beide Eltern für einen bestimmten Zeitraum für das Kind nach der Geburt da sein, Bindungen aufbauen und für die fehlenden Arbeitsstunden Lohnersatzleistungen bekommen. Aber sie gilt auch für zu pflegende Angehörige. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist heute ein entscheidender Faktor. Wir Sozialdemokrat*innen wollen dafür sorgen, dass sie gelingt. Darum fordern wir auch ein Recht auf Ganztagsbetreuung. Viele Menschen arbeiten aktuell im Homeoffice. Da das aber nicht die Kinderbetreuung ersetzt, darf es nach der Pandemie nur ein Recht auf Homeoffice geben, wenn wir auch ein Recht auf Ganztagsbetreuung einführen, um Kinder in ihrer Entwicklung bestmöglich zu fördern und zu unterstützen und gleichzeitig die Eltern zu entlasten. 

Ein weiterer Schritt ist die finanzielle Unterstützung zu einer Kindergrundsicherung, welche wir Sozialdemokraten seit Jahren schon fordern. So könnte u.a. freier Zugang zu Bildung und eine bessere Betreuung für Kinder gewährleistet werden und es gäbe eine einkommensabhängige automatische Finanzleistung. Diese Kindergrundsicherung würde auch viele bürokratische Prozesse vereinfachen. Denn bei unserem Gespräch stellte sich heraus: Viele Menschen sind damit überfordert oder wissen gar nicht, welche Hilfen sie in Anspruch nehmen können. Dabei benötigen gerade benachteiligte Familien Unterstützung für konkrete Ausgaben wie Klassenfahrten, Hobbys der Kinder oder einen Ausflug ins Schwimmbad. 

Die Möglichkeiten des schulischen und sozialen Lernens sind während der Pandemie stark eingeschränkt. Durch das Corona-Aufholpaket sollen Kinder und Jugendliche verlorene Angebote aufholen können. Durch Nachhilfe, Sprach-Kitas und andere Lernangebote, aber auch in Freizeitbereichen wollen wir gewährleisten, dass die verpassten Entwicklungschancen bestmöglich nachgeholt werden können.