Warum gibt es vielerorts nicht genügend Kita-Plätze, und warum sind Kitas bundesweit noch nicht beitragsfrei? Der Bund ist eigentlich nicht originär für den Bereich der Kitas zuständig – wir haben aber trotzdem ein schweres Investitionsprogramm auf den Weg gebracht. Durch das Gute-Kita-Gesetz investiert der Bund bis 2022 rund 5,5 Milliarden Euro in die frühkindliche Bildung. Als SPD wollen wir das Gute-Kita-Gesetz in der nächsten Legislaturperiode entfristen. Wenn es nur nach uns gehen würde, wären wir auch bei der Beitragsfreiheit von Kitas schon viel weiter. Ob Beitragsfreiheit, Betreuungsqualität oder Kitaplatzausbau, bei all diesen Punkten kommt es aber auch auf die Länder und Kommunen an.
Auch der Fachkräftemangel im sozialen Bereich war Thema des Gesprächs. Begleitend zum Gute-KiTa-Gesetz haben wir mit dem Bundesprogramm Fachkräfteoffensive für Erzieher*innen gemeinsam mit den Ländern einen Impuls für ein attraktives Ausbildungsmodell gesetzt. Durch die dreijährige Förderung können sich Interessierte auch in Schleswig-Holstein vergütet und schulgeldfrei ausbilden lassen. Wir müssen die Fachkräfte jedoch nicht nur während der Ausbildung, sondern auch danach angemessen bezahlen.
Im Gespräch war es mir wichtig, noch einmal zu betonen, dass Familienpolitik nicht nur aus den – auch wichtigen – Maßnahmen wie dem Kinderbonus während der Corona-Zeit oder dem Kindergeld besteht. Auch 30 Milliarden Euro für eine verbesserte Kurzarbeitsregelung kommen letztendlich Familien zugute. Ob Kita-Öffnung während der Pandemie oder Familienleistungen, es gibt auf viele der angesprochenen Themen keine einfachen Antworten, sondern komplexe und manchmal auch kleinteilige Lösungen. In der Corona-Zeit kann das zum Beispiel bedeuten, Betreuungsangebote in kleinen Gruppen und im Außenbereich zu ermöglichen, statt direkt alles dicht zu machen.