Wir schätzen den Mut und die Offenheit wirklich sehr. Die beiden Frauen haben dabei auch konkrete Wünsche an uns bzw. an die Politik geäußert. Dazu gehört neben dem Platzausbau und der Einrichtung einer zentralen telefonischen Vermittlungsstelle von Frauenhausplätzen vor allem der direkte bessere Schutz vor Gewalt.
Zu oft muss erst sichtbar „etwas passieren“, bevor ein Mann eine Wegweisung erhält, also sich temporär dem eigenen Haus nicht mehr nähern darf. Um gerichtlich langfristig einen derartigen Gewaltschutz zu erreichen, liegt die Beweislast bei den Frauen – ein kräftezehrender Prozess. Ist der Verbleib im eigenen Haus nicht möglich, braucht es einen Frauenhausplatz, am besten sofort, denn das Zeitfenster, in dem eine Frau das eigene Haus verlassen kann, ist aufgrund der Anwesenheit des Mannes oft begrenzt – dies zeigte sich besonders in Corona-Zeiten. Als SPD nehmen wir die Istanbul-Konvention ernst und setzen uns für einen Rechtsanspruch auf Gewaltschutz ein. Auch auf Landesebene kämpfen wir dafür, die Mittel für Frauenhäuser weiter zu erhöhen, damit endlich jede Schutzsuchende diesen auch erhält.
Herzlichen Dank auch an Andrea Gonschior, Leiterin des Frauenhauses Rendsburg, und Heike Rullmann, Vorständin der Brücke Rendsburg-Eckernförde, für das Gespräch und das Ermöglichen dieses intensiven Austauschs!