Warum die Kindergrundsicherung so wichtig ist

Den meisten Kindern und Jugendlichen in Deutschland geht es finanziell gut. Aber jedes fünfte Kind in Deutschland ist in unterschiedlicher Form von Armut betroffen. Und Kinderarmut hat unmittelbare Folgen: geringere Bildungschancen, weniger Teilhabe. Für uns Sozialdemokrat*innen ist klar: Die Chancen von Kindern dürfen nicht vom Einkommen der Eltern bestimmt werden. Das leitet auch unsere Politik.

Bild: Liesa Johannssen-Kopitz

Schon jetzt gibt es ein breites Spektrum an Unterstützung für Kinder und Familien. Aber dort, wo sie besonders gebraucht wird, kommt sie oft nicht an. Teilweise wissen Eltern nicht, welche Leistungen sie in Anspruch nehmen könnten. Oder sie beantragen Leistungen erst gar nicht, weil bürokratische Hürden unüberwindbar scheinen. Hinzu kommt, dass derzeit besonders Familien mit höheren Einkommen vom Familienleistungsausgleich profitieren. Das ist paradox und ungerecht.

Deswegen wollen wir Leistungen wie das Kindergeld, den Kinderzuschlag und das Sozialgeld für Kinder in der Kindergrundsicherung bündeln. Mit einem einkommensunabhängigen Garantiebetrag, der für alle Kinder und Jugendlichen gleich hoch ist, und einem vom Elterneinkommen abhängigen, gestaffelten Zusatzbetrag. Die Kindergrundsicherung soll ohne bürokratische Hürden direkt bei den Kindern ankommen und das neu zu berechnende soziokulturelle Existenzminimum sichern. Damit werden diejenigen unterstützt, die dies am meisten brauchen. Und wer weniger Geld zur Verfügung hat, wird mehr von der Kindergrundsicherung haben.

(Aus einem Interview mit dem vorwärts, das ihr hier in ganzer Länge findet.)