Eine außergewöhnliche und schlagfertige Sozialdemokratin – zum Tod von Heide Simonis

Im Alter von 80 Jahren ist am 12. Juli Schleswig-Holsteins langjährige Ministerpräsidentin Heide Simonis verstorben. Sie war nicht nur eine große und unbeugsame Sozialdemokratin, sondern als erste Ministerpräsidentin eines deutschen Bundeslandes auch Wegbereiterin für Frauen in der Politik – und meine Vorvorgängerin im Wahlkreis Rendsburg-Eckernförde. Ich bin sehr traurig und dankbar, dass ich Heide Simonis während ihrer aktiven Zeit als Politikerin erleben durfte.

Bild: Helmut Ulbrand / SPD Geschichtswerkstatt

Unvergessen bleibt ihr „Viel Spaß, und macht keinen Scheiß!“ zum Start der Kieler Woche 1996 – ein Satz, den ich erst vor Kurzem bei der Eröffnung des Sommerfestes der Parlamentarischen Linken zitiert habe. Es ist bestimmt kein Fehler, ihn auch bei ernsthafteren Anlässen, Handlungen und Entscheidungen im Hinterkopf zu behalten. Heide Simonis hat die Politik und die SPD geprägt wie keine andere; besonders im Norden aber auch auf Bundesebene. Wir haben ihr viel zu verdanken. Mit meinem Mitgefühl und meinen Gedanken bin ich bei Heides Mann Udo und ihrer Familie.

Unvergessen bleibt sie auch in der Parlamentarischen Linken in der SPD-Bundestagsfraktion. Seit 1976 war Heide Simonis im Leverkusener Kreis bzw. in der PL organisiert. Dort stritt sie vor allem für eine linke Steuer- und Finanzpolitik, um dem Reformelan der 1970er Jahre einen neuen Drive zu geben. „Macht keinen Scheiß“ heißt für uns auch: Als PL bleiben wir Heides politischen Ideen verpflichtet.