Schuldenbremse wird zur Zukunftsbremse

Es bleibt unsere Aufgabe, jetzt die richtigen Entscheidungen für ein wirtschaftlich starkes, klimaneutrales und soziales Land von morgen zu treffen. Wir sind weiter in einer Krisensituation: der russische Angriffskrieg auf die Ukraine mit all den Folgen, der Krieg in Nahost mit all den innenpolitischen Herausforderungen und die Klimakrise, die das Bundesverfassungsgericht selbst vor zwei Jahren mit einer Handlungsaufforderung an die Regierung und an das Parlament versehen hat. Der Staat muss jetzt handlungsfähig bleiben, gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken und Investitionen in die Zukunft finanzieren können.

Bild: Parlamentarische Linke in der SPD-Bundestagsfraktion

Wir sind es den zukünftigen Generationen schuldig, heute massiv in Klimaschutz, den Umbau unserer Wirtschaft zu einem klimaneutralen Standort und den Ausbau erneuerbarer Energien für alle Lebensbereiche zu investieren. Generationengerechtigkeit heißt für uns, dass wir unseren Kindern und Enkelkindern eine gesunde Umwelt, eine zukunftsfähige Infrastruktur, gute Bildung in sanierten Schulen und echte Chancengerechtigkeit für ein Leben in Sicherheit hinterlassen. Es gibt jetzt mehrere Alternativen: die Aussetzung der Schuldenbremse ist eine wichtige Option.

Eine weitere ist die Schaffung sozial ausgewogener Einnahmen einschließlich der Überprüfung der Ausgaben. Dafür braucht es mehr Verteilungsgerechtigkeit. Deswegen wollen wir, dass Reiche und Superreiche endlich einen angemessenen Beitrag für die nötigen Investitionen in unsere Zukunft leisten. Eine zusätzliche Option ist die Weiterentwicklung der Verfassung, die Investitionen in die Zukunft nicht als Schulden definiert.

Es ist vernünftig, Investitionen in die Zukunft auch über Schulden zu finanzieren: Wenn wir den Klimawandel jetzt nicht bekämpfen, wird unsere Gesellschaft bald von enormen Folgekosten betroffen sein. Wenn wir jetzt in Bildung investieren, wird das in Zukunft unsere Arbeitsplätze und den Zusammenhalt in der Gesellschaft sichern. Wenn wir jetzt in den Umbau unserer Wirtschaft investieren, wird das in Zukunft unseren Wohlstand sichern.

Die Schuldenbremse ist in ihrer gegenwärtigen Form ein Zukunftsrisiko. Sie bremst Investitionen in gute Infrastruktur, echte Digitalisierung und sichere Arbeitsplätze aus. Das schadet unserer Wirtschaft und dem Zusammenhalt in der Gesellschaft.

Vielleicht sehen auch CDU/CSU unter Beteiligung ihrer Ministerpräsidenten und Kommunalpolitiker, dass diese Verfassungsreform dringend notwendig ist.

Wiebke Esdar

Elisabeth Kaiser

Matthias Miersch

Sönke Rix

für die Parlamentarische Linke in der SPD